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Handarbeiten für die Seele: Patient:innen im Saale-Krankenhaus Calbe freuen sich über kreative Kunstwerke

Hunderte Handarbeiten bringen Freude in den Krankenhaus-Alltag / Saale-Krankenhaus Calbe setzt auf ganzheitliche Geriatrie.

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Hunderte Handarbeiten bringen Freude in den Krankenhaus-Alltag / Saale-Krankenhaus Calbe setzt auf ganzheitliche Geriatrie.

Calbe – Als Undine Semper mit einer Patientin spricht, leuchten die Augen der älteren Dame. Zusammen betrachten sie Hunderte Handarbeiten, die im Foyer des Saale-Krankenhauses Calbe auf mehreren Tischen liegen. „Suchen Sie sich bitte etwas aus“, bittet die Therapie-Leiterin freundlich die Patientin. Die Dame greift nach einem Esel-Kuscheltier und drückt es liebevoll gegen ihre Brust. „Der ist so schön kuschelig“, meint die Dame – und lächelt glückselig.

Das Handarbeitsprojekt ist ein Baustein des geriatrischen Konzepts (Altersmedizin) des Saale-Krankenhauses Calbe. „Wir wollen den Patientinnen und Patienten den Aufenthalt in unserem Haus so angenehm wie möglich gestalten – wir denken ganzheitlich“, erklärt Undine Semper. „So gestalten wir beispielsweise unsere Flure mit Wandspielen neu. Die Patient:innen haben somit immer die Möglichkeit, spielerisch ihre kognitiven und motorischen Fähigkeiten zu trainieren.“ Zudem lotsen große Bildleinwände mit regionalen Motiven die Patient:innen durch das Krankenhaus. Sprich: Demente Patient:innen können sich durch die bekannten Motive – wie beispielsweise den Calbenser Roland auf den Bildern – deutlich besser im Krankenhaus orientieren. Ein weiterer Pfeiler des ganzheitlichen Geriatrie-Konzepts bildet der Duft- und Kräutergarten auf dem Klinikgelände.

Die Therapieleiterin sucht mit eienr Patientin in Kuschetier aus.
Undine Semper (Therapie-Leiterin im Saale-Krankenhaus Calbe) sucht zusammen mit einer Patientin ein Kuscheltier aus dem Handarbeitsprojekt aus. Katja Kaufhold, eine der Initiatorinnen, freut sich, dass die selbst gefertigten Sachen so gut bei den Patientinnen im Saale-Krankenhaus Calbe ankommen.

Katja Kaufhold und Antje Spahn strahlen ebenfalls, als die Patientin ihren neuen Freund, den Kuschel-Esel, fest an sich drückt. Die zwei Frauen aus Berlin haben das Handarbeitsprojekt, zusammen mit Sarah Koch aus Potsdam, erdacht und organisiert. Alle drei arbeiten in humanmedizinischen Laboren, die wie das Saale-Krankenhaus Calbe zur Medicover-Familie gehören. „Vor zwei Jahren gründeten wir eine Handarbeits-Gruppe, in der wir zusammen für den guten Zweck häkeln, stricken und nähen“, erklären sie unisono. „Im vergangenen Jahr haben wir mit dem Saale-Krankenhaus Calbe Kontakt aufgenommen – und wurden mit offenen Armen empfangen.“

Die PAtient:innen des Saale-Krankenhaus Calbe freuen sich über Hunderte Handarbeiten.
Die Patient:innen des Saale-Krankenhauses Calbe freuen sich über Hunderte Handarbeiten, die bei einem großen Strick-, Häkel- und Nähprojekt in ganz Deutschland entstanden sind.

Seither stricken, häkeln und nähen Medicover-Mitarbeiter:innen aus ganz Deutschland für die Patient:innen des Saale-Krankenhauses Calbe. Von den Standorten aus Rostock, Greifswald, Berlin und Martinsried (bei München) trafen unter anderem selbst kreierte Kissen, Taschen oder auch Socken im Salzlandkreis ein. „Wir sind von der Resonanz überwältigt“, betont Undine Semper. Die Therapieleiterin des Saale-Krankenhauses machte das Projekt zudem in Calbe und der Region bekannt. „Ich danke allen, die sich an dieser tollen Aktion beteiligt haben – mit jeder Handarbeit haben die Teilnehmer:innen ein Lächeln auf die Lippen unserer Patient:innen gezaubert.“

Auch dieses Jahr wird das Handarbeits-Projekt fortgesetzt – die ersten Ideen stehen bereits. „Wir planen unter anderem Sorgen-Würmchen und Nestelmaterial“, blicken die Initiatorinnen Katja Kaufhold und Antje Spahn auf die kommenden Näh-, Strick- und Häkelaufgaben voraus.

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