Gemeinsam zum Wohl unserer gemeinsamen Patientinnen und Patienten
Als Partner im Behandlungsprozess Ihrer Patientin bzw. Ihres Patienten sehen wir uns in einer gemeinsamen Verantwortung, der wir durch die bestmögliche medizinische Behandlung und den intensiven fachlichen und kollegialen Austausch mit Ihnen als Ärztin und Arzt in Niederlassung oder im Krankenhaus gerecht werden wollen. Immer zum Wohl der uns anvertrauten Patientinnen und Patienten.
Sie haben Fragen?
Sehr gern stehen wir Ihnen für alle Fragen und Themen rund um die gemeinsame Patientenversorgung zur Verfügung.
Telefon 039291 47-202 sowie 039291 47-203
Was ist ein Geriater?
Ein Geriater ist ein hochspezialisierter Altersmediziner – meist ein Facharzt für Innere Medizin mit zusätzlich erworbenen Qualifikationen im Bereich der Altersmedizin (ähnlich der Kinderheilkunde, nur am anderen Abschnitt des Lebens). Er besitzt Kenntnisse in allen Subdisziplinen der Inneren Medizin sowie spezialisiertes Fachwissen in den Bereichen Neurologie, Orthopädie, Osteologie, Pharmakotherapie, Unfallchirurgie, Psychiatrie und weiterer.
Ein Geriater betrachtet den Patienten mit all seinen Erkrankungen in seiner Gesamtheit, um so schädliche Über- oder Untertherapie zu vermeiden und die beste Balance zwischen Lebensqualität und Lebenserwartung für den Patienten zu erreichen.
Wann sollte ein Patient in die Geriatrie verlegt werden?
Wenn keine akute vitale Bedrohung oder die Notwendigkeit invasiver Maßnahmen, wie beispielsweise Operation, PTCA, PM-Implantation, Beatmung, ERCP oder ITS-Aufenthalt gegeben ist.
Wie sieht der optimale Behandlungsverlauf einer Verlegung in die Geriatrie aus?
Eine akute Erkrankung eines geriatrischen und somit über 70-jährigen Patienten bedingt die Notwendigkeit einer stationären Aufnahme. Die zur Aufnahme führende akute Erkrankung, beispielsweise eine ambulant erworbene Pneumonie, wird an- aber nicht ausbehandelt. Im Rahmen der Akuterkrankung besteht eine Einschränkung der Selbsthilfefähigkeit z.B. Immobilität. Sobald keine Notwendigkeit invasiver Maßnahmen oder eine akute vitale Bedrohung mehr besteht, erfolgen die Anmeldung, Terminierung der Übernahme und Verlegung in die Geriatrie.
Es muss bei Verlegung in die Geriatrie weiterhin die Notwendigkeit einer stationären Behandlungsbedürftigkeit und medikamentöse Therapie- sowie Diagnostiknotwendigkeit der Akuterkrankung z.B. Antibiotikagabe, LZ RR, LZ EKG, Echo, CT, Sono, Gastro, Colo etc. bestehen.
Wann ist die Verlegung in die Geriatrie zu spät oder nicht mehr indiziert?
Wenn eine akutmedizinische Erkrankung mit stationärer Behandlungs- und Diagnostikbedürftigkeit – wie beispielsweise eine Pneumonie – ausbehandelt ist und kein weiterer stationärer Behandlungsbedarf, sondern nur noch Rehabilitationsbedarf besteht.
Kann eine Verlegung direkt aus der Notaufnahme in die Geriatrie erfolgen?
Dies ist prinzipiell möglich, sofern während der Diagnostikzeit in der Notaufnahme alle akut erforderlichen Untersuchungen (große internistische Laborroutine, Röntgenaufnahmen, ggf. erweiterte Bildgebung mittels CT, Sono, Echo, konsiliarische Beratungen etc.) durchgeführt wurden, die Ergebnisse zum Verlegungszeitpunkt bereits vorliegen, der Patient von der behandelnden Fachdisziplin fachärztlich begutachtet wurde und die Notwendigkeit weiterer invasiver Maßnahmen unwahrscheinlich ist.
Praktikabler ist im Allgemeinen die Verlegung in die Geriatrie ab dem Folgetag der stationären Aufnahme.
Wann ist eine Verlegung in die Geriatrie zu früh?
Wenn abzusehen ist, dass weitere invasive Maßnahmen – wie beispielsweise Operation, PTCA, Schrittmacherimplantation, Beatmung, ERCP, ITS Aufenthalt – notwendig oder wahrscheinlich sind, oder eine akute vitale Bedrohung besteht bzw. sich absehbar entwickeln könnte.
Welche diagnostischen Möglichkeiten bestehen in der Geriatrie in Calbe?
Während der Regelarbeitszeiten bestehen umfangreiche apparative Diagnostik- und Therapiemöglichkeiten:
- Röntgendiagnostik
- CT mit und ohne Kontrastmittel
- Sonographie und Duplexsonographie
- Echo
- Gastro, Colo, FEES (videoendoskopische Schluckuntersuchung)
- LZ EKG, LZ RR
- Pulswellenanalyse/zentraler aortaler Blutdruck (spezialisierte RR Diagnostik)
- Ergometrie, Spirometrie, Bodyplethysmographie
- vollumfängliches internistisches Labor inkl. Hormon und Vitaminbestimmung, Infarktenzymen
- SBS
- Monitoring EKG, RR, Pulsoxymetrie
- Temporäre Katecholamin- und Perfusorapplikation inkl Levosimedan (Simdax)
Die genannten Untersuchungen und Therapien müssen daher nicht bereits in der verlegenden Einrichtung erfolgt sein, sondern können elektiv während des akutgeriatrischen Aufenthaltes veranlasst werden.
Was kann Geriatrie nicht leisten?
Hochspezialisierte diagnostische und therapeutische Verfahren wie Coro mit PTCA, Rechtsherzkatheter, PM Implantation, invasive Beatmung oder ITS Behandlung, ERCP, Operationen in Analgosedierung, Anlage von Thoraxdrainagen sowie weitere aufwändige Verfahren werden in der Geriatrie nicht vorgehalten.
Kleinere chirurgische Eingriffe inklusive Vakuumwundbehandlung (VAC) werden gemeinsam mit einer im Haus ansässigen chirurgischen Praxis in Calbe erbracht.
Was bedeutet Frührehabilitation?
Frührehabilitation in der Geriatrie ist im Gegensatz zur Rehabilitation dadurch gekennzeichnet, dass die Behandlung akuter, schwerer Krankheitsbilder nahezu aller Fachgebiete bei Patienten über 70 Jahren im Krankenhaus in einer stationären Einrichtung (Geriatrie) erfolgt und gleichzeitig zur Vermeidung dauerhafter Fähigkeitsstörungen einen rehabilitativen Charakter besitzt.
Frührehabilitation ist daher keine Reha und findet in einer akut(internistischen) Klinik statt. Ähnlich der Behandlung akut kardial erkrankter Patienten in einer Klinik für Kardiologie werden akut erkrankte ältere Patienten über 70 Jahren in einer Klinik für Geriatrie behandelt.
Gibt es in der Geriatrie ein Schwimmbad?
Nein. Da die Geriatrie im Gegensatz zu einer Reha oder Kur einen akutstationären Behandlungsansatz verfolgt, gibt es kein Schwimmbad in der Geriatrie.
Wie lang ist die zu erwartende Behandlungszeit in der Geriatrie?
Erfahrungsgemäß werden die besten funktionellen Ergebnisse mit einer Behandlungsdauer von mindestens zwei bis hin zu drei Wochen erreicht, welche auch die statistisch am häufigsten währende Aufenthaltsdauer in der Geriatrie darstellt. Abweichend hiervon können, je nach individueller Entwicklung des Patienten, allerdings auch andere Zeiten resultieren, so dass wenige Patienten auch nach ca. einer Woche entlassen werden können, allerdings auch einige Patienten eine prolongierte Therapie benötigen und Zeiträume von drei oder mehr Wochen in der Geriatrie in der akutstationären Behandlung verbringen.