Einsendungen kommen mittlerweile aus ganz Deutschland
Susann Zinngrebe aus Hamburg: „So mache ich anderen eine Freude und habe selbst Spaß beim Stricken.“
Was einst als kleines internes Medicover-Projekt startete, ist mittlerweile deutschlandweit bekannt: Das Handarbeitsprojekt für Patientinnen und Patienten im Saale-Krankenhaus Calbe.
„Für mich ist es immer wieder wunderschön, wenn Pakete aus ganz Deutschland bei uns im Krankenhaus eintreffen – und immer noch unglaublich, welche Dimensionen das Ganze erreicht hat“, sagt Undine Semper, Therapieleiterin im Saale-Krankenhaus Calbe.
Kuscheltiere, Kissen, Socken oder kleine Taschen – das alles und vieles mehr wird für die Patientinnen und Patienten gehäkelt, gestrickt oder genäht. Eine Teilnehmerin des Handarbeitsprojekts ist Susann Zinngrebe aus Hamburg:
Aufmerksam wurde ich auf das Projekt durch das Internet – auf der Suche nach einer stricktechnischen Aufgabe. Da ich gern stricke – besonders kleine Tiere – kam mir diese Aufgabe zupass. So weiß ich, für wen ich arbeiten kann. So mache ich anderen eine Freude und habe selbst Spaß beim Stricken. Eine Zeitlang habe ich für Obdachlose in Hamburg gestrickt. Das Projekt ist aber eingeschlafen. Außerdem machen diese Tiere und Schmusebärchen mehr Spaß als Mützen und Socken.
Die Ursprünge des Medicover-Handarbeitsprojekts liegen in Berlin und Potsdam. Vor gut drei Jahren erdachten Katja Kaufhold, Antje Spahn und Sarah Koch die Idee dazu und setzten diese um. „Wir gründeten damals eine Handarbeitsgruppe, in der wir zusammen für den guten Zweck häkeln, stricken und nähen“, erklären sie unisono. „Im Jahr 2022 haben wir mit dem Saale-Krankenhaus Calbe Kontakt aufgenommen – und wurden mit offenen Armen empfangen.“
Seither stricken, häkeln und nähen Medicover-Mitarbeiter:innen aus ganz Deutschland für die Patientinnen und Patienten des Saale-Krankenhauses Calbe. Von den Standorten aus Rostock, Greifswald, Berlin und Martinsried (bei München) trafen unter anderem selbst kreierte Kissen, Taschen oder auch Socken im Salzlandkreis ein. „Wir sind von der Resonanz überwältigt“, betont Undine Semper. Die Therapieleiterin des Saale-Krankenhauses machte das Projekt zudem in Calbe, der Region und nun in ganz Deutschland bekannt.
Ich danke allen, die sich an dieser tollen Aktion beteiligt haben – mit jeder Handarbeit haben die Teilnehmerinnen und Teilnehmer ein Lächeln auf die Lippen unserer Patientinnen und Patienten gezaubert.
Undine Semper
Das Handarbeitsprojekt ist ein Baustein des geriatrischen Konzepts (Altersmedizin) des Saale-Krankenhauses Calbe. „Wir wollen den Patientinnen und Patienten den Aufenthalt in unserem Haus so angenehm wie möglich gestalten – wir denken ganzheitlich“, erklärt Undine Semper. „Unsere Patient:innen haben die Möglichkeit, ihrem Alltag entsprechend die kognitiven und motorischen Fähigkeiten zu trainieren.“ Einen weiteren Pfeiler des ganzheitlichen Geriatrie-Konzepts bildet der Duft- und Kräutergarten auf dem Klinikgelände.